Furnier reparieren

Ein entscheidender Aspekt bei der Arbeit eines Möbelrestaurators ist das Niederleimen oder Ergänzen von Furnier, da es oft durch Alterung, Abnutzung oder Beschädigung beeinträchtigt wird. Aber was ist Furnier eigentlich? Furnier ist eine dünne Schicht aus edlerem Holz, das auf eine Trägerplatte aufgebracht wird, um die Oberfläche von Möbeln zu veredeln. Nuss, Kirsch und Mahagoni gehören zu den beliebtesten Furnieren auf Antiquitäten, aber auch Edelhölzer wie Palisander und Rosenholz kommen vor.

Typisches Schadensbilder:

  • Furnier löst sich
  • Furnier ist ausgebrochen (Funierfehlstelle)
  • Furnier wird nass und quillt
  • Furnier verfärbt sich

Im folgenden Text möchte ich einen kleinen Einblick in die tägliche Arbeit eines Restaurators gewähren. Die Furnierergänzung gehört zu den häufigsten Maßnahmen in der Restaurierung von Möbeln.

Vorbereitung

Bevor mit der Furnierergänzung begonnen wird, muss erst das komplette Furnier untersucht und bei Bedarf gefestigt werden. Im Laufe der Zeit löst sich das Furnier oft vom Trägerholz, besonders an beanspruchten Stellen, wie etwa die Ränder von Schubläden oder an den Traversen. Die Vorbereitung umfasst auch das Entfernen von Schmutz, altem Leim und anderen Fremdstoffen von der Oberfläche des Möbelstücks. Dies schafft die besten Voraussetzungen für die Arbeit an den beschädigten Stellen.

Auswahl der Ergänzung

Als nächstes folgt ein entscheidender Schritt: Die Suche nach dem passenden Furnierstück. Hierbei muss man auf mehrere Faktoren achten: gleiche Holzart (selbstverständlich), Maserung, Porendichte und Farbe. Je ähnlicher das eingesetzte Stück dem Original ist, desto weniger Arbeit hat der Restaurator anschließend bei der Retusche. Ist das optimale Furnier gefunden, wird das präzise ausgeschnitten und in die beschädigte Stelle eingesetzt. Hierfür verwendet man in der Möbelrestaurierung Glutinleim (Haut- und Knochenleim). Dieser Leim wird durch das Auskochen tierischer Abfälle – eben Haut oder Knochen – gewonnen. Es handelt sich bei diesem natürlichen Klebstoff um einen Warmleim, das bedeutet, er wird im warmen Zustand verarbeitet. Glutinleim hat eine hohe Klebkraft und ist dennoch reversibel: wird er wieder erwärmt, kann die Verbindung wieder gelöst werden.

Die Oberfläche der Funierergänzung

Am idealsten ist es, eine Funierergänzung mit Oberfläche einzusetzen.

Nachdem die Furnierergänzung abgeschlossen ist, ist es wichtig, die Oberfläche sorgfältig zu schleifen und zu polieren, um sicherzustellen, dass die reparierte Stelle nahtlos in das restliche Möbelstück übergeht. Dies erfordert viel Geschick und Erfahrung, um sicherzustellen, dass das Endergebnis makellos ist.

Fazit

Die Furnierergänzung ist eine essentielle Fähigkeit in der Möbelrestaurierung, die das historische Erbe bewahrt und die Schönheit von antiken Möbeln wiederherstellt. Von traditionellen Techniken bis hin zu modernen Materialien bietet diese Kunst den Restauratoren die Mittel, um die Vergangenheit in ihrer ganzen Pracht zu erhalten. Es ist eine Herausforderung, die nicht nur handwerkliches Geschick erfordert, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Geschichte und die Materialien, die in den Möbelstücken verwendet wurden. Möbelrestauratoren tragen dazu bei, unsere kulturelle Geschichte zu bewahren und zukünftigen Generationen die Schätze der Vergangenheit zu erhalten.